Traditionell wurden Hautpflegeprodukte auf Grundlage von "Hauttypen" wie fettig, trocken oder normal ausgewählt. Doch ist diese Einteilung wirklich sinnvoll oder bloss ein Marketingtrick? Dieser Blogartikel hinterfragt die Gültigkeit der Hauttypen und zeigt, warum dieser Ansatz möglicherweise überholt ist.
Die Rolle von Marketing und Konsumenten
Hauttypen dienen vor allem dazu, den Konsumenten das Gefühl zu geben, personalisierte Pflege zu erhalten. Marketingkampagnen bestärkten die Idee, dass für jedes Hautproblem eine spezielle Lösung nötig sei. Konsumenten wurden so daran gewöhnt, ihre Haut in feste Kategorien einzuordnen, was die Auswahl von Produkten beeinflusste. Das “Tragische” daran: Viele Menschen (darunter lange auch ich 🙂) ordnen sich falsch ein!
Die Ursprünge der Hauttypen
Die Idee der Hauttypen geht auf die frühen Tage der Kosmetikindustrie zurück. Während die ersten Hautpflegeprodukte relativ simpel waren und oft für „alle Hauttypen“ konzipiert wurden, erkannte die Industrie bald, dass unterschiedliche Hautbedürfnisse existieren. Einer der ersten Pioniere in diesem Bereich war Helena Rubinstein, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Idee der Hauttypen als Marketingstrategie etablierte (und damit Millionen machte, yes!). Damit begann die Einteilung in fettige, trockene und normale Haut, was den Grundstein für die heutigen Klassifikationen legte.
Wissenschaftliche Basis der Hauttypen: Fakt oder Fiktion?
Obwohl die Einteilung in Hauttypen weit verbreitet ist, bleibt die wissenschaftliche Grundlage fraglich. Haut ist ein äusserst komplexes Organ, das von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, darunter Genetik, Umwelt, Lebensstil und Alter. Viele dieser Faktoren verändern sich ständig, was die starre Einteilung in Kategorien infrage stellt. Und dann gibt es da noch den Unterschied zwischen Hauttypen und Hautzustand. Zusammengefasst bedeutet das: Der Hauttyp ist Deine genetische Grundlage, während der Hautzustand sich im Laufe der Zeit verändern kann – beeinflusst von inneren und äusseren Faktoren! 🌱💧
Wissenschaftliche Ansätze wie das "Baumann Skin Typing System" aus dem Jahr 2004 versuchen, diese Komplexität besser zu erfassen, sind aber zu komplex für die breite Akzeptanz.
Meine persönliche Erfahrung
Bei meiner Ausbildung zur Naturkosmetikerin habe ich mich u.a. intensiv mit Hauttypen befassen müssen. An diversen Personen habe ich Gesichtsbehandlungen ausgeübt und immer wieder musste ich feststellen: Es gibt kein Wunderrezept oder Produkte, die flächendeckend funktionieren. Vielmehr liegt das Wundermittel darin, dass wir uns selbst wieder besser kennenlernen und unsere Haut verstehen. Und last but not least, sie nicht überfordern mit zu vielen Produkten. Mit diesem Wissen habe ich die Produktlinie von SHEA YEAH aufgebaut.
«Weniger kann mehr sein! Lieber ein Produkt ausgeklügelt für ALLE Hauttypen und dann selber individuell angepasst!»
Die Zukunft der Hautpflege
Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie wir in Zukunft mit Hautpflege umgehen sollen. Anstatt auf Hauttypen zu setzen, könnte die Zukunft der Kosmetik darin liegen, dass wir wieder versuchen unsere Haut besser kennenzulernen anstatt auf grosse Marketing Slogans zu hören. Denn so können wir individuelle Hautbedürfnisse und -zustände feststellen und entsprechend den Gebrauch unserer Produkte auf uns abstimmen.
SHEA YEAH "für Alle"
So versuche ich mit SHEA YEAH Hautpflegeprodukte anzubieten, die sich nicht mehr an starren Kategorien orientieren, sondern sich für alle Hauttypen eignen, dann individuell angepasst werden können. Als Beispiel: Im Winter braucht die Haut mehr Fett als im Sommer. Was machst Du also? Du verwendest einfach in der Anwendung etwas mehr der Sheabutter, vom gleichen Produkt wohlvermerkt! So können sie den tatsächlichen Bedürfnissen gerecht werden. Gerade wenn es um die Gesichtspflege geht. Nur so wird die Einzigartigkeit unserer Haut meiner Meinung nach voll und ganz anerkannt.
Ganzheitlich gut zu sich zu schauen, steht für eine gesunde Haut an oberster Stelle!
Alles Liebe
Sandra
Naturkosmetikerin und Gründerin SHEA YEAH
Anhang:
Klassische Erklärung "Hauttyp"
Der Hauttyp ist gegeben, sprich die genetisch bedingte Grundlage der Haut. Es gibt drei Typen: Fettige, trockene und normale Haut. Ob es die sogenannte "Mischhaut" gibt (T-Zone mit Stirn, Nase und Kinn fettig, Wangen trocken) ist je nach Quelle umstritten. Auch wenn der Hauttyp genetisch vorgegeben ist, so können wir ihn positiv beeinflussen.
Klassische Erklärung "Hautzustand"
Der Hautzustand verändert sich im Laufe des Lebens. Äussere Einflüsse wie beispielsweise Stress, Ernährung, Wetter oder Pflegeprodukte können unsere Haut in den Zustand "dehydriert", "unrein" oder "sensibel" führen.
Aber auch unser Alter beeinflusst ihn, je älter wir werden, je reifer ist die Haut. Den Hautzustand "reife Haut" können wir alle nicht umgehen. 🙂
Quellen
Pappas A, et al; (2013): Age and ethnic variations in sebaceous lipids. Cosmetic skin types: myth or chaos? International Association for Applied Corneotherapy (2013).
K. Steventon, et al; Consumer Perspective—Skin Types and Sensory Experience, (2013), Cosmetics & Toiletries.
SW Youn, et al; (2002) Evaluation of facial skin type by sebum secretion: discrepancies between subjective description and sebum secretion.