Tagebuch Ghana: Auf der Suche nach Sheabutter aus klarer Herkunft

Tagebuch Ghana: Auf der Suche nach Sheabutter aus klarer Herkunft

Willkommen auf einer Reise durch mein Tagebuch. Erfahre was die ersten Schritte auf der Suche nach der traditionsreichen Pflanzenbutter «Sheabutter» (auch als «beurre de karité» bekannt) aus klarer Herkunft waren. Es ist eine Reise mit vielen Überraschungen, Learnings, Freuden, Rückschlägen und Einsichten.

Seit ich Sheabutter besser kennengelernt habe (danke Sonnenbrand!) und diese Pflanzenbutter genauer unter die Lupe genommen habe, bin ich von ihrer Wirkung, Herstellung und Geschichte fasziniert. Zugegeben faszinieren mich natürliche Rohstoffe seit ich meine Ausbildung zur Bäuerin absolvierte, denn seither stelle ich meine eigene Kosmetik mit Kräutern, Ölen und Wachsen her. Und jetzt eine Butter! Eine Pflanzenbutter mit Geschichte! Eine Geschichte die viele Parallelen zu den Kräutergeschichten, die ich aus der Schweiz kenne, hat. Den Klosterfrauen und Lehrerinnen bei meiner Bäuerinnen-Ausbildung sei Dank!

1. Recherche-Stopp: Feuerwehrstation

So stehen wir vor DER Feuerwehrstation, irgendwo im Nirgendwo in Mitten der Millionenmetropole Accra. Es ist Morgen, doch die heisse Westafrikanische Sonne zeigt sich bereits in ihrer Fülle. Per Telefon werden wir zu einer Feuerwehrstation gelotst. Erfolglos suchen wir die Strassen ab.

Weit und breit ist das Ziel nicht in Sicht. Dafür klingelt wieder unser Telefon. Wir sollen zur «Trade Fair» gehen. Erneut winken wir ein Taxi heran und verhandeln den Preis. Bei der «Trade Fair» angekommen, ein weiterer Anruf: «Just go to the firestation.» Ist das nicht da wo wir gerade herkamen?!? Last but not least erreichen wir das Ziel tatsächlich. Ein kleines Haus mit einem Shea-Shop steht vor uns. Und hinter dem Haus, siehe an, tatsächlich eine weitere Feuerwehrstation. Allerdings eine Andere als die wir zuvor lokalisiert hatten :-)

Der Shea-Shop ist ein kleiner Produktions- und Verkaufsort von handgemachten Sheabutter Produkten. Das Team der Manufaktur setzt sich für ethische Arbeitsbedingungen der Produzenten im Norden des Landes ein. Die Tochter der Inhaberin zeigt uns die verschiedenen Produkte. Die pure naturbelassene Sheabutter riecht toll doch der genaue Herkunftsort lässt sich auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht genau eruieren. Er scheint zu variieren. Die Recherche geht weiter!

2. Recherche-Stopp: Global Mamas

Schwitzend von der tropischen Hitze (direkt aus dem Schweizer Winter) ziehen wir weiter den Strassen Accras entlang. Unser nächster Stop: Global Mamas Shop in einem «hippen» Stadtbezirk. Da haben wir Glück, treffen wir doch direkt auf die Inhaberin des Shops und der gleichnamigen Organisation. Auch im Global Mamas Shop gibt es ein schönes Sortiment an Sheabutter Produkten. Die Inhaberin hat über zehn Jahre Erfahrung mit dem Handel von Sheabutter. Sie zeigt mir die Herausforderungen auf, erzählt von ihren persönlichen Erfahrungen mit verschiedenen Kooperativen und Partner und gibt mir Antworten auf viele meiner Fragen. Das Gespräch hat sich als sehr hilfreich erwiesen und mein Wissen über das Shea-Business sich wieder um ein Stück erweitert. Weiter gehts!

«Chop Bar» Mittagspause

Der Uhrzeiger steht schon auf 14 Uhr, dringend an der Zeit für eine Mittagspause in einer «Chop Bar». Eine «Chop Bar» ist ein traditionelles Esslokal wie man es im Süden Ghanas oft antrifft. Das Essen wird meist in Schalen serviert und von Hand gegessen. Einmal «Jollof Rice» und einmal «Fufu mit Suppe» steht bei uns auf dem Speiseplan. In dem grossen überdachten Raum geht ein angenehmer Wind und schöne Musik erklingt aus den grossen Lautsprecherboxen. Das Essen schmeckt ausgezeichnet und eine Pause zur Stärkung war dringend nötig.

3. Recherche-Stopp: Beauty-Entrepreneurin

Gestärkt geht es weiter zu unserem nächsten Treffen. Dieses findet in einem klimatisierten Fitness-Center statt. Herzlich werden wir von der Gründerin der Manufaktur und ihrer Mutter empfangen. Die Naturkosmetik-Produktion wurde 2014 ins Leben gerufen. Dies alles mit natürlichen Rohstoffen aus dem Norden Ghanas. Eine echte Beauty Safari für die Haut und zugleich auch für die Nase. Jedem einzelnen Produkt liegt eine Geschichte auf alten Traditionen Ghanas beruhend zugrunde. Altbewährtes bewährt sich heute oft neu. Die Inhaberin erzählt uns viel aus den Weiten des Nordens, von den Frauen in den Kooperativen, der Sheabutter Produktion, den Ameisenhügeln, den Bienenstöcken und den Affenbrotbäumen.

Auch zeigt sie die kulturellen Unterschiede zwischen dem Süden und Norden Ghanas auf. Für sie als Ghanaerin aus dem Süden, so erklärt sie uns, eröffnet sich im Norden des Landes eine ganz andere Welt. Um ihre Geschäfte im Norden gut zu koordinieren, wird sie von einer Vertrauensperson vor Ort unterstützt.

 

«Auch zeigt sie die kulturellen Unterschiede
zwischen dem Süden und Norden Ghanas auf.»

 

Huhn rennt in Haus im Norden GhanasMittagszeit im Norden Ghanas, 2019

 

Shea Yeah Produkte im alten Design zu den AnfangszeitenSHEA YEAH Produkte, 2019

 

Der Austausch mit verschiedenen Menschen ist essentiell. Mit jedem Gespräch lernt man etwas dazu. Es folgten einige weitere Reisen nach Ghana, vorallem in den Norden des Landes. Zu einem wichtigen Milestone und absoluten Highlight wurde die Shea-Konferenz der Globalen Shea Alliance die ich 2019 besuchten durfte. Yes, die Reise geht weiter…

Sandra

Naturkosmetikerin & Gründerin SHEA YEAH

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